Mobbing geschieht im verborgenen

von | Jun 3, 2018

 

 

WAS IST MOBBING?

Mobbing ist viel mehr als nur jemanden hin und wieder hänseln, mit jemandem raufen oder andere ärgern. Von Mobbing spricht man, wenn jemand an einer anderen Person wiederholt und über längere Zeit herabsetzende und ausgrenzende Handlungen verübt. Dabei wird die Kluft zwischen Täter und Opfer nach jedem Übergriff größer: Der Mobber fühlt sich noch mächtiger, das Opfer fühlt sich immer mehr erniedrigt.

Beispiele

  • jemanden nicht beachten, nicht mit ihm sprechen und von gemeinsamen Aktivitäten ausschließen (psychisches Mobbing)
  • jemandem Schimpfwörter nachrufen, ihn lächerlich machen, ihm drohen (verbales Mobbing)
  • jemandem wehtun, z.B. schlagen, ein Bein stellen, kneifen, an die Wand pressen usw. (physisches Mobbing)
  • jemanden gegen seinen Willen festhalten, z.B. einsperren, unter Wasser tauchen usw.
  • fremdes Eigentum beschmutzen, beschädigen oder kaputtmachen
  • jemanden per E-Mail, SMS oder im Netz schikanieren.

In den allermeisten Fällen wird nicht nur auf eine Art gemobbt. Schlagen, treten, üble Gerüchte, Schimpfwörter, fiese E-Mails; in der Regel sind Mobbing-Opfer vielen unterschiedlichen Angriffen und Erniedrigungen ausgesetzt.

ZIELE DES MOBBINGS

Die Mobber: Sie wollen nur eines, ihre Stellung in ihrer Gruppe festigen, indem sie ihre wehrlosen Opfer einschüchtern und ihnen immer mehr Angst einjagen. So demonstrieren die Mobber ihre Stärke und ihre Macht. Die Opfer: Besonders häufig erwischt es Kinder und Jugendliche, die zu keiner festen Gruppe gehören, weil sie aus irgendeinem Grund „anders“ sind als die Kinder, die das Sagen haben. Es gibt es ganz unterschiedliche Gründe, warum ein Kind an den Rand gedrängt wird. Mal ist es die „falsche“ Kleidung, mal das Aussehen, ihre Schüchternheit, die strengen Eltern oder der Dialekt, der Kinder zu Außenseitern abstempelt.

MOBBING GESCHIEHT IM VERBORGENEN

Mobbing geschieht anfangs im Verborgenen. Wenn sich das Opfer nach einiger Zeit in seine Verlierer-Rolle gefügt hat, wird mehr und mehr offen gemobbt.

Mobbing kann überall passieren – auf dem Schulweg, in der Pause, im Bus, an der Bushaltestelle, in der Turnhalle, in der Umkleidekabine und auf elektronischem Weg, d.h. mit herabsetzenden SMS und E-Mails. Dieses indirekte Mobbing ist schlimmer als direktes Mobbing: Das Opfer sieht seinen bzw. seine Peiniger nicht und kann sich schon deshalb nicht wehren. Außerdem weiß das Opfer oft gar nicht, wer und wie viele Leute an den Mobbing Aktionen beteiligt sind.

MOBBING HAT VIELE GESICHTER

Die Folgen von Mobbing können gravierend sein. Kinder die gemobbt werden fallen u. a, dadurch auf, dass sie plötzlich:

  • beschädigte Schulsachen nach Hause bringen
  • ihr Taschengeld „verlieren“
  • kaum oder keinen Kontakt zu Schulkameraden haben
  • ungern am Sportunterricht teilnehmen
  • plötzlich schlechtere Noten kriegen
  • oft an Kopf- oder Bauchweh Appetitlosigkeit leiden
  • sich in sich selbst zurückziehen
  • oft Ausreden erfinden, um bloß nicht in die Schule gehen zu müssen
  • oft besorgt erscheinen, können sich nur schwer konzentrieren, schlafen schlecht und haben oft Albträume

 

 

Für das Opfer ist es sehr wichtig, dass er im Kindergarten, Schule und Elternhaus auf die Hilfe der Erwachsenen vertrauen kann. Wer Mobbing  „totschweigt“, billigt es stillschweigend! Wird die Chance zur Beendigung des Mobbing durch einen Erwachsenen und ein Training nicht genutzt, hat das Opfer mit schweren psychischen Problemen zu kämpfen In besonders schlimmen Fällen kann es sogar bis zum Selbstmord kommen.

KONZEPTION DES TRAININGS

Das Training setzt sich zusammen aus:

  • Einzeltraining (Mobber)
  • Eltern- und Familienberatung
  • Gruppentraining (Schule, Hort, offene Kinder und Jugendarbeit)

Ziel der Elternberatung ist es, die Familie des mobbenden Kindes mit einzubinden in das Training. Sie ist für die Eltern verpflichtend. Ein Gewaltpräventionstraining ohne Eltern- und Familienberatung ist nicht sinnvoll, denn ein Jugendlicher/Kind kann seine Verhaltensveränderungen aus dem Training nur schwer auf seinen Alltag übertragen, wenn es nicht von seinen Eltern dabei unterstützt wird. In regelmäßigen Abständen finden zwischen den Beteiligten (ohne Opfer) Gespräche statt, um auch hier die Verhaltensveränderungen auf den Schul- bzw. den Kitaalltag zu übertragen.

Ab der zweiten Klasse in der Grundschule lassen sich die Trainingsinhalte zur Vertiefung auch im Unterricht einsetzen (Transfer). Materialien für die Einzel, Partner oder die Gruppenarbeit können hierfür zur Verfügung gestellt werden.

Zu den Gruppenprogrammen gehören jeweils ein, bzw. zwei Elternabende, jeder Schritt unserer Arbeit ist dem Opferschutz verpflichtet.

KOSTEN

Die Kosten richten sich nach der Dauer und der Größe der Kita-, bzw. der Schulgruppe, bzw. der Anzahl der durchzuführenden Einheiten. Das Einzeltraining für das Kind kann durch das Fach Amt für jugend- und Familienhilfe gem. §27/30 (§31) Kinder- und Jugendhilfegesetz finanziell gefördert werden.

Sollten Sie zu den Trainingsprogrammen und den Kosten Fragen haben, kommen wir gerne zu einem unverbindliches Gespräch zu Ihnen in die Einrichtung und beraten Sie.

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